Haus bauen: So senken Sie Ihre Baukosten

Auch in Zeiten von historisch niedrigen Zinsen bleibt der Hausbau die wahrscheinlich größte Investition im Leben. Und die meisten Bauherren haben nichts zu verschenken. Vor allem, wer ohnehin nur ein schmales Budget zur Verfügung hat, muss möglichst günstig bauen. Hier die zwölf besten Tipps, wie Bauherren ihre Baukosten drücken.


Von der Auswahl des Grundstücks bis hin zur Heizung können Bauherren unterm Strich gut 50.000 Euro Baukosten einsparen. Das ist selbst in Anbetracht von Niedrigzinsen eine gehöriges Sparpotenzial – schließlich ist und bleibt der Hausbau ein finanzieller Kraftakt. Und geraten die Baukosten aus dem Ruder, ist die persönliche Katastrophe schon fast vorprogrammiert und in der Regel sind gravierende finanzielle Schwierigkeiten die Folge. Mit diesen Tipps gelingt der Hausbau auch mit schmalem Budget:

1. Das richtige Grundstück: Grundstücke sind vor allem in Ballungsgebieten teuer. Wer sich mit dem Notwendigen zufrieden gibt, kann beim Bauen zwischen 20.000 und 40.000 Euro sparen. Sparfüchse sollten deshalb auch scheinbar ungünstige Grundstücke oder Baulücken für den Hausbau in Betracht ziehen – oft lassen sich auch hier tolle Häuser verwirklichen.

2. Option Doppel-/Reihenhaus: Es muss nicht immer das klassische Einfamilienhaus sein. Ein Doppelhaus oder auch ein Reihenhaus bringt viel Einsparung, weil ein kleineres Grundstück ausreicht und weniger Bau- und Betriebskosten anfallen. Die Ersparnis im Vergleich zum freistehenden Einfamilienhaus beträgt rund 25.000 bis 40.000 Euro.

3. Bauform: Je ausgefallener, desto teurer: Ein kompaktes Haus (also möglichst rechteckig) ist nicht nur energiesparender. Schon beim Hausbau schlagen architektonische Extras zu Buche. Denn an Erkern oder Türmchen sind immer gleich mehrere Handwerker beteiligt. Wer auf solche Details verzichtet, kann zwischen 10.000 und 15.000 Euro Baukosten sparen.

4. Grundriss des Hauses: Jeder Quadratmeter Wohnfläche schlägt mit mindestens 1.000 Euro Baukosten ins Budget. Es lohnt sich also, den Grundriss möglichst schlicht zu halten und gut auszunutzen. Das heißt: Wände möglichst im rechten Winkel und auf große Verkehrsflächen wie Flure oder Dielen verzichten. Dann ist eine Ersparnis von 20.000 bis 30.000 Euro drin.

5. Keller kostet extra: Ein Keller kostet zwischen 30.000 und 40.000 Euro. Fundament und Bodenplatte müssen jedoch auch ohne Keller bezahlt werden. Der Verzicht auf einen Keller bringt deshalb nur rund 10.000 bis 20.000 Euro Einsparung. Weitere Einbuße: Hauswirtschaftsräume müssen dann im Erdgeschoss des Hauses eingeplant werden.

6. Dach ist nicht gleich Dach: Beim Dach gilt: Je komplizierter die Dachform und je exotischer die Dacheindeckung ausfallen, desto teurer sind die Baukosten. Wer sein Dach eher schlicht plant, spart zwischen 5.000 und 10.000 Euro.

7. Fenster-Wahl: Standardmaße und Festverglasungen statt Fensterflügel sparen zwischen 5.000 und 10.000 Euro.

8. Heizung: Mit oder ohne Schornstein: Die neue Heizung als Kompaktgerät mit Brenner und Speicher findet heute leicht Platz unterm Dach des Hauses und erspart den Schornstein. Sparen lassen sich bei der Heizung damit 3.000 bis 5.000 Euro. Das geht aber nicht, wenn ein Kachelofen oder eine Pelletheizung geplant ist.

9. Ausstattung von Küche und Bad: Armaturen, Sanitärobjekte, Fliesen und Badmöbel vom Markenhersteller für Küche und Bad gehen gehörig ins Geld. Wer bei der Ausstattung von Küche und Bad den Überblick behält und Angebote vergleicht, kann bis zu 15.000 Euro sparen.

10. Rund ums Haus - Außenanlagen: Gerne vergessen bei den Baukosten werden die Außenanlagen. Hier können Bauherren zwischen 10.000 und 15.000 Euro sparen – zum Beispiel mit einem Zaun statt einer Mauer.

11. Eigenleistung beim Hausbau: Viele Bauherren sind bereit, beim Bauen selbst mit anzupacken. Das kann sich lohnen: Zwischen 10.000 und 20.000 Euro Baukosten können so gespart werden. Das funktioniert allerdings nur, wenn Bauherren sich nicht überschätzen. Wer am Ende doch den Handwerker holen muss, macht garantiert ein Verlustgeschäft.

12. Bei Plan A bleiben: Oft genug tragen Bauherren selbst dazu bei, dass die Baukosten den festgelegten Rahmen sprengen. Wer sich beim Hausbau nicht an die eigenen Pläne hält und plötzlich eine andere Ausstattung als die ursprünglich geplanten und kalkulierten Details im Haus wünscht, zahlt doppelt drauf. Wichtig ist bei ohnehin knappem Budget: Eine gute Planung spart nur dann Baukosten, wenn man sich auch wirklich danach richtet. 




Noch ein Zusatztipp außer Konkurrenz: Ist das Budget ohnehin schon knapp, sollten Bauherren alle Möglichkeiten der Förderung unbedingt prüfen und ausschöpfen! Das beginnt bei der KfW-Förderung und reicht bis zur Förderung der Städte und Gemeinden.