👉 Überlegungen vor dem Saunabau
Beim Saunabau können Sie als Heimwerker viele Arbeiten selber erledigen, sollten aber nicht auf fachmännischen Rat verzichten. Die notwendigen Stromanschlüsse zum Beispiel sind grundsätzlich etwas für den Fachmann. Bei der Wahl des Raumes und der Planung haben Sie dagegen viele Freiheiten.
Sie brauchen einen Raum für die Sauna, der eine ausgezeichnete Be- und Entlüftung hat. Das Zimmer muss absolut trocken sein und über einen Starkstromanschluss verfügen. Im Keller ist es unter Umständen erforderlich, den Boden gegen eindringende Nässe zu isolieren. Im Bereich der Saunakabine sollte der Untergrund aus Zementstrich, Steinzeugplatten, Klinker oder ähnlichem Material bestehen. Ungeeignet ist Parkett oder Laminat.
Ihre Sauna darf nicht an die Wände anstoßen. Es muss je ein etwas vier Zentimeter breiter Zwischenraum zu den vorhanden Wänden bestehen, damit Luftzirkulation stattfinden kann. Berücksichtigen Sie die Abstände daher bei der Planung der Saunagröße.
Die Kabine Ihrer Sauna sollte mit einer Wärmedämmung und einer Dampfsperre ausgestattet sein. Für diese Dämmschicht sind nochmals fünf Zentimeter erforderlich. Wird die Sauna zwischen zwei Wänden eingebaut, muss der Innenraum daher etwa 25 Zentimeter kürzer geplant werden, als der Abstand zwischen den Wänden.
👉 Raum für die Sauna vorbereiten
Planen Sie die Sauna entsprechend Ihrer Bedürfnisse. Beim Saunabau in Eigenregie müssen Sie folgende Aspekte beachten.
Legen Sie die benötigte Größe fest. Eine Sauna mit zwei Liege- und zwei Sitzplätzen weist einen Innenraum von etwa zwei auf zwei Meter auf. Mit Abständen und Isolierung brauchen Sie in diesem Fall also eine Fläche von etwas 2,25 auf 2,25 Metern.
Für den Zirkulationsraum um die Sauna herum müssen Sie Latten von vier Zentimetern Stärke im Abstand von 60 Zentimetern an Wand und Decke dübeln. Als Abdeckung für die Lattung brauchen Sie fünf Millimeter dicke Hartfaserplatten oder zehn Millimeter dicke Spanplatten.
Verwenden Sie nur Platten, die kein Formaldehyd enthalten. Die Dämpfe können sonst in die Sauna ziehen. Die beschriebenen Maßnahmen sind an allen angrenzenden Wänden und oft auch an der Decke erforderlich.
👉 Material für die Grundkonstruktion
Für den Bau der Saunakabine eignen sich nicht alle Materialien. Bei der Konstruktion sind einige Details von Bedeutung.
Die Sauna besteht aus einer Rahmenkonstruktion, für die Sie fünf auf fünf Zentimeter dicke Rahmenhölzer benötigen. Sie brauchen in jeder Ecke ein Rahmenholz in Höhe der Sauna als Stützpfeiler. Außerdem sind an allen waagerechten Kanten sowie in Höhe der Liegen Hölzer erforderlich.
Für die Zwischenräume benötigen Sie Mineralwolle. Darüber kommt eine dampfdichte und hitzebeständige Folie, die Temperaturen bis 150 Grad Celsius verkraftet.
Für die Innenverkleidung brauchen Sie Paneelbretter aus langsam gewachsenem Holz. Nordische Fichte oder kanadisches Hemlock sind ein ideales Material, da sich dieses Holz bei Wärme kaum ausdehnt. Die Paneele müssen in einer Sauna immer senkrecht stehen. Nut und Feder fest zusammenzufügen, ist dabei wichtig. Achtung: Normale Nut- und Federbretter sind ungeeignet. Sie brauchen spezielle Profilbretter für den Saunabau, da die Nut und die Feder eine längere beziehungsweise tiefere Form haben müssen.
👉 Ausstattung der Sauna
Sie sollen sich in der Sauna wohlfühlen. Daher sind die Materialien für die Innenausstattung und die Lüftung sorgfältig auszuwöhlen.
Saunen brauchen zwei Lüftungsöffnungen. Eine muss unten neben dem Ofen sitzen, die andere genau gegenüber im oberen Bereich. Da die Öffnungen verschließbar sein müssen, ist der Kauf von Lüftungselemente sinnvoller, als der Eigenbau.
Wegen der Zu- und Abfuhr der Luft ist oft der Rat eines Fachmannes nötig. Sie müssen sicher sein, dass die Luft durch die Saunakabine zirkuliert.
Für das Saunazubehör, wie die Bänke, ist Abachi-, Pappel- oder Lindenholz geeignet. Metall heizt sich im Innenraum einer Sauna auf und kann zu Verbrennungen führen. Die genannten Hölzer sind daher die deutlich bessere Alternative. Sie sind weich, splittern nicht und leiten Wärme kaum. Sie dürfen diese Teile nur von unten mit nicht rostenden Schrauben anbringen.
Die Tür der Sauna muss leichtgängig nach außen zu öffnen sein und absolut dicht schließen. Kaufen Sie eine solche Tür, denn der Eigenbau ist auch für geübte Heimwerker kaum möglich.
Verwenden Sie Lampen aus Porzellan oder Glas, die keine Metallteile enthalten. Beachten Sie, dass im Saunaraum hitzebeständige Kabel nötig sind. Lassen Sie den Ofen und die Steuerung immer vom Fachmann anschließen. Starkstrom ist nichts für Heimwerker.
👉 Eigenbau oder Fertigsauna
Erkundigen Sie sich bei einem Saunahersteller nach den Preisen für Elemente zum Selbereinbauen. Vergleichen Sie diese Summe mit den reinen Materialskosten, die beim Eigenbau anfallen. Holen Sie außerdem Angebot für Fertigsaunen ein. Achten Sie auf das RAL-Gütezeichen, damit Sie Saunen in vergleichbarer Qualität besser gegenüberstellen können. Eigenbau sollte an die Kriterien des Gütezeichens angelehnt sein. Das Gütezeichen RAL-GZ 423/1 bezieht sich auf den Saunabau allgemein, das Zeichen RAL-GZ 423/2 auf Massivholzsaunen. Beide Zeichen gelten nur für private Saunen.
Die Fertigsauna besteht aus Rahmenhölzern, Isoliermaterial und Paneelbrettern für Innen- und Außenverkleidung. Ferner sind die Bänke und Lüftungsöffnungen enthalten. Die Sauna lässt sich frei im Raum aufstellen. Eine Beplankung der Zimmerwände ist in der Regel überflüssig. Saunaofen und Steuerung gehören nicht immer zum Angebot, eine Beleuchtung eher selten. Ebenso wenig sind meist Kabel enthalten. Die Angebote für diesen Fertigsatz bewegen sich um 2.500 Euro.
Saunaanlagen als Element-Bausätze enthalten meist keine Rahmenhölzer und keine Außenverkleidung. Sie können diese Saunen an eine Wand anbauen, die Sie wie beschrieben beplanken müssen. Im Übrigen gibt es keine Unterschiede zu Fertigsaunen. Die Element-Bausätze kosten allerdings etwas weniger - so etwa 2.000 Euro.
Ein reiner Eigenbau ist nicht sinnvoll, da der Kauf der Paneelbretter und des übrigen Materials kaum billiger ist, als der Kauf eines Bausatzes. Als Heimwerker können Sie problemlos die Wände des Raums beplanken und die Saunakabine auf vorgefertigten Teilen aufbauen.
👉 Alternativen zum Saunabau
In engen kleinen Räumen ist der Bau einer Sauna nicht sinnvoll. Fassen Sie in diesem Fall eher eine der folgenden Alternativen ins Auge.
Wärmekabinen sind keine Saunen. In ihnen herrschen keine hohen Raumtemperaturen, aber Ihr Körper erwärmt sich durch Infrarot. Diese Kabinen kosten etwa die Hälfte einer Sauna. Die Durchwärmung ist in den Kabinen nicht so gleichmäßig, wie in Saunen und Sie atmen relativ kalte Luft ein. Da die Raumtemperatur nicht so hoch ist, wie in einer Sauna, ist eine Isolation nicht so wichtig. Es steht auch kein großer Ofen darin, daher sind die Kabinen kleiner. Sie erfordern keine Aufheizzeit und sind sofort einsatzbereit.
Eine Biosauna wirft andere Probleme auf. In ihr herrschen Temperaturen von 65 Grad Celsius bis 70 Grad Celsius und einer relative Luftfeuchtigkeit von 55 Prozent. Diese Saunen benötigen eine besonders gute Lüftung. Sofern die feuchte Luft sich sicher ins Freie abtransportieren lässt, sind diese Saunen für kleine Räume aber geeignet.
Ein Dampfbad ist normalerweise eine Duschkabine, die Sie unter Dampf setzen können. Sie sind darin feuchter Wärme ausgesetzt, in einer Sauna ist es trockene Wärme. Das Dampfbad hat mit dem Aufguss in der Sauna nichts zu tun, aber diese Kabinen lassen sich statt einer herkömmlichen
Dusche einbauen.
Sofern Sie ausreichend Platz für eine Sauna haben und handwerklich geschickt sind, bauen Sie sich die Konstruktion aus fertigen Elementen. Bequemer ist der Bau einer Fertigsauna. Fragen Sie Anbieter am besten, was der Aufbau kostet. Viele bauen Ihnen die Sauna für wenige Hundert Euro auf, wägen Sie also immer auch diese Alternative ab.