Fliesen selber legen - Anleitung
Wer beim Renovieren Geld sparen möchte, kann viele Dinge in
Eigenleistung machen. Neben Anstreichen und Tapezieren, können Sie mit
ein bisschen Grundwissen auch ganz einfach Fliesen selber verlegen.
👉 So einfach können Sie selber Fliesen verlegen
Fliesen selber zu verlegen ist an sich kein Hexenwerk. Sie müssen nur ein paar grundsätzliche Ratschläge beherzigen.
1.) Es kommt auf die richtige Vorbereitung an. Der Untergrund
muss tragfähig, eben, trocken und sauber sein. Wenn Sie Fliesen auf
schwingenden Böden, wie beispielsweise Bodendielen verlegen möchten,
sollten diese fest verschraubt sein.
2.) Zudem können Sie eine Entkopplungsplatte verlegen, um das Entstehen
von Schwingungen zu vermeiden, die zu Rissen in Fliesen und Fugen führen
können. Kleine Unebenheiten im Boden sollten Sie vor dem Verlegen der
Fliesen mit Ausgleichmasse glatt ausspachteln und gut abtrocknen lassen.
3.) Sind alle Vorbereitungen abgeschlossen, sollten Sie zuerst den Raum
ausmessen und einige Fliesen probeweise - ohne Sie zu verkleben - in der
Raummitte auslegen. Wer kleine Fliesen verwendet, muss hier nicht viel
experimentieren. Wollen Sie aber große Fliesen verlegen, so können Sie
durch Ausrichtung von Fliese und Fuge den Raumeindruck beeinflussen.
4.) Haben Sie beispielsweise einen langen schmalen Raum vor sich, so
können Sie den Raum optisch verbreitern, indem Sie die Fliesen quer
verlegen. Ist der Raum eher breit und hat wenig Tiefe, können Sie ihm
optisch mehr Größe verleihen, indem Sie die Fliesen längs verlegen.
5.) Haben Sie sich für die optimale Verlegerichtung
entschieden, bereiten Sie den Fliesenkleber nach Herstellervorgabe auf
der Verpackung vor. Beachten Sie hierbei auch die "Reifezeit" des
Klebers, damit eine optimale Verarbeitungskonsistenz und Klebkraft
gegeben ist. Achten Sie auch darauf, nicht zu viel Kleber auf einmal
anzurühren, damit der Kleber nicht austrocknet, während Sie die Fliesen
legen und ausrichten.
6.) Geben Sie nun eine ausreichende Menge Kleber auf den Boden und
verteilen Sie ihn gleichmäßig mit dem Zahnspachtel bis eine ebene Fläche
von etwa einem Quadratmeter entsteht. Dabei arbeiten Sie sich im Raum
vom hinteren Teil bis zum Ausgang vor.
7.) Nun beginnen Sie damit, die ersten Fliesen selber zu legen. Dabei
arbeiten Sie sich von der gedachten Mitte der Fliesenreihe nach außen
vor. Die äußeren Fliesen müssen Sie ggf. mit dem Fliesenschneider auf
Maß bringen. Dazu ritzen Sie die Fliesenoberfläche mit dem Schneider und
brechen Sie anschließend über die Kante.
8.) Wenn hier einige Fliesen ungewollt brechen, ist das durchaus normal -
hier sollten Sie etwas "Verschnitt" beim Einkauf der Fliesen mit
einplanen. Mit fortschreitendem Verlegen erlangen Sie Routine und das
Fliesenschneiden geht Ihnen einfacher von der Hand.
9.) Damit die Fliesen richtig im Klebebett liegen, sollten Sie diese mit
einer leicht drehenden Bewegung in den Kleber drücken. Klopfen Sie die
Fliese dann leicht mit dem Gummihammer an und kontrollieren Sie mit der
Wasserwaage die Ausrichtung.
10.) Für den gleichmäßigen Abstand zwischen den einzelnen Fliesen
verwenden Sie Fliesenkreuze, die einfach jeweils an den Ecken angebracht
werden und so für ein einheitliches Fugenbild sorgen. An den Rändern
sowie an Übergängen zu anderen Räumen sollten Sie eine Dehnungsfuge mit
doppelter Fugenbreite freilassen.
11.) Auf diese Weise arbeiten Sie sich nun Reihe für Reihe durch den Raum
bis zum Ausgang. Moderner Fliesenkleber trocknet in der Regel so
schnell an, dass Sie nun bereits mit dem Versäubern der Fugen beginnen
können. Überschüssiger Kleber muss nun aus den Fugen entfernt werden.
Bevor Sie mit dem Verfugen beginnen können, muss der Untergrund sauber,
eben und frei von Kleberesten sein.
12.) Rühren Sie nun den Fugenmörtel zu einer breiigen Masse, wie durch
den Hersteller empfohlen. Die Fugmasse wird nun auf den Boden gegeben
und diagonal zur Fugenrichtung mit dem Fugengummi in die Vertiefungen
eingearbeitet. Überschüssiges Material müssen Sie dabei sorgfältig dem
Gummirakel abziehen, sodass eine ebene Fuge entsteht.
13.) Die Fugmasse gelangt beim Verfugen natürlich auch auf die Fliesen.
Hierüber müssen Sie sich jedoch keine Sorgen machen. Mörtelschleier
lassen sich später, nach dem Abtrocknen der Fugmasse, problemlos mit
wenig Wasser und Tüchern oder Schwämmen abreiben - auch wenn es hierzu
mehrerer Durchgänge bedarf.
14.) Bevor Sie die Fliesen reinigen, sollte die Fuge jedoch vollständig
abgetrocknet sein. Sonst reiben Sie mit dem Schwamm die Fugmasse wieder
heraus und zerstören das ebenmäßige Fugenbild.
15.) Zum Schluss versiegeln Sie Dehnungs- und Übergangsfugen mit Silikon -
farblich passend oder transparent. Am besten gelingt die Fuge, wenn Sie
die Kanten vorher beidseitig mit Malerkrepp abkleben. Dann wird das
Silikon mit der Kartusche in die entsprechenden Fugen gespritzt.
16.) Die Fugen lassen sich wunderbar glätten - und auch korrigieren -
wenn Sie etwas Spülmittel auf Ihren Daumen geben und die Silikonwülste
damit glatt streichen. Abschließend werden die Klebestreifen vorsichtig
abgezogen und die Dehnungsfugen müssen nun komplett abtrocknen.
So einfach erzielen Sie ein gutes Ergebnis beim Fliesenverlegen.