Einen Lackschaden mit einfachen Mitteln ausbessern

Schnell ist's pasiert: Versehentlich etwas zu nah an einer Hecke entlang gefahren - und schon "zieren" feine Kratzer den Lack. Deswegen brauchen Sie aber nicht zwingend eine Lackiererei aufsuchen; in vielen Fällen können Sie einen Lackschaden auch mit ganz einfachen Mitteln selbst ausbessern.



Leichte Kratzer mit einfachen Mitteln entfernen
➤ Bevor Sie einen Lackschaden an Ihrem Auto ausbessern, reinigen Sie die betroffenen Bereiche gründlich. Danach sollte das Auto an einen schattigen Platz trocknen. Das ist wichtig, damit sich keine Wasserflecken auf dem Lack bilden.  
➤ Bessern Sie dann die Kratzer mit einer herkömmlichen Autopolitur aus. Falls die Kratzer nur oberflächlich sind, wird Ihnen dies schnell gelingen.  
➤ Tragen Sie die Politur möglichst gleichmäßig, aber nicht zu dick auf. Polieren Sie unmittelbar danach die Politur mit einem weichen Tuch kreisförmig ein. 
Mit dieser Methode ist es in vielen Fällen möglich, kleine Kratzer zu entfernen. Falls Ihnen das hiermit nicht gelingt, gibt es auch noch weitere einfache Mittel der Lackreparatur.

Einen Lackschaden mit einem Reparatur-Set ausbessern
Zu den weiteren einfachen Mitteln zählen auch sogenannte Lackreparatur-Sets. Diese können Sie überall dort kaufen, wo es Autozubehör gibt; die Preise liegen etwa bei zehn Euro. In den Reparatur-Sets befinden sich normalerweise zwei Tuben mit unterschiedlichen Polituren (in der Regel mit 1 und 2 gekennzeichnet). Tube 1 enthält ein Mittel, das Lackpartikel aus der Umgebung der Kratzer ablöst. Diese werden dann durch das Polieren in die Kratzer befördert. Tube 2 enthält eine Hochglanzpolitur - selbst bei einer Verwechslung der beiden Tuben kann also kein Schaden am Lack angerichtet werden. Des Weiteren befinden sich in solchen Sets gewöhnlich Schmirgelleinen und ein paar Tücher zum Polieren. So gehen Sie vor:
1.) Reinigen Sie die zu behandelnden Bereiche Ihres Autos gründlich. Bei einem etwas größeren Lackschaden, bei dem die Kratzer ein wenig tiefer sind, sollten Sie den Bereich zuvor mit den beiliegenden Schmirgelleinen leicht anschleifen. Feuchten Sie dazu die Schmirgelleinen etwas an. 
2.) Im nächsten Schritt tragen Sie die Politur aus Tube 1 auf. Meistens ist es erforderlich, dass Sie diese etwa fünf Minuten lang einpolieren. 
3.) Danach sollte die Politur für etwa eine Minute trocknen. Tragen Sie nun die Politur aus Tube 2 auf. Polieren Sie diese so lange ein, bis die Kratzer nicht mehr zu sehen sind.
 

So arbeiten Sie mit einem Lackstift
Ist der Lackschaden doch größer und kann weder mit Politur noch mit einem Reparatur-Set ausgebessert werden, ist ein Lackstift empfehlenswert. Die Arbeit mit einem Lackstift ist dann erforderlich, wenn die Kratzer so tief sind, dass das Metall darunter sichtbar wird. Das Arbeiten erfolgt hier mittels zweier Komponenten: Dem Autolack in Wagenfarbe dem Klarlack zur Versiegelung.
1.) Rauen Sie zuerst die betroffenen Bereiche mit Schmirgelleinen etwas an. Wenn sich dort bereits Rost gebildet hat, entfernen Sie diesen besispielsweise mit einem Bastelmesser oder einem anderen geeigneten, spitzen Gegenstand. Dieser Arbeitsschritt ist mitunter etwas mühselig, aber unbedingt erforderlich. Die Korrosion würde sonst nach kurzer Zeit wieder zum Vorschein kommen. 
2.) Schütteln Sie den Lackstift kräftig vor Gebrauch , so dass die Kugel im Innern deutlich hörbar ist. Schrauben Sie nun den Deckel auf. An der Innenseite des Deckels befindet sich ähnlich wie bei Tipp-Ex ein kleiner Pinsel, mit dem Sie den Lack gleichmäßig auftragen können. 
3.) Bei trockenem Wetter muss der Lack etwa eine Stunde lang trocknen bei hohen Luftfeuchtigkeit auch bis zu zwei Stunden sein. Tragen Sie im Anschluss den Klarlack auf. Warten Sie auch hier, bis der Lack getrocknet ist.
Wie Sie sehen, kann ein Lackschaden mit ganz einfachen Mitteln - dem Lackstift, dem Reparatur-Set und der Politur - selbst ausgebessert werden. Darüber hinaus sind diese Methoden weitaus günstiger als das vollständige Lackieren einzelner Autoteile.